Schlüsseldienst Treptow (Berlin)

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Treptow, Industriestandort mit Abwechslung

Der ehemalige Verwaltungsbezirk von Berlin ist hinlänglich für seine Industriestandorte bekannt. Abseits davon bietet das jetzige, in Berlin Treptow-Köpenick eingemeindete, Areal einen dicht begrünten Wohnraum, der mit vielfältigen Freizeitmöglichkeiten überrascht.

Lage und Landschaft

Treptow bildet heute zusammen mit Köpenick den 9. Verwaltungsbezirk des Landes Berlin. In ihm lebten 114.598 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2000), bis er 2001 im Zuge der Verwaltungsreform zusammengeschlossen wurde. Zu dem damaligen Bezirk gehörten namentlich die Bezirke: Adlershof, Alt-Treptow, Altglienicke, Baumschulenweg, Johannisthal, Niederschöneweide, Bohnsdorf und Plänterwald. Als ehemaliger größter Industriestandort Ost-Berlins zeichnet er sich durch eine dichte Bebauung aus. Allerdings liegen die, heute immer noch existierenden Ortsteile, teilweise an den beiden großen Gewässern, der Dahme und dem Teltowkanal, was für ein durchaus grünes Stadtbild sorgt. Im ehemaligen Bezirksgebiet existierten außerdem in den jeweiligen Ortsteilen diverse Wälder und Parkanlagen, wobei der Treptower Park vermutlich der bekannteste ist. Auch zeichnete Treptow aus, dass sich seine Lage kartografisch weit erstreckte; von der Innenstadt Berlins bis hin zur Stadtgrenze.

Geschichte

Der ehemalige Bezirk Treptow als solcher entstand federführend durch die Bahnstrecke „Görlitz-Bahn“. Diese Bahntrasse, ehemals vom einstigen Görlitzer Bahnhof nach Königs Wusterhausen führend, sorgte für eine vermehrte Ansiedlung in den Bereichen rund um die Bahnstrecke. Beidseits der Strecke entwickelten sich Industriegebiete, welche dazu führten, dass aus den ehemals kleinen Ortschaften Stadtteile heranwuchsen. Offiziell wurde der Bezirk Treptow im Rahmen des Groß-Berlin-Gesetzes am 1.10.1920 gegründet. Im Zuge einer Gebietsreform im Jahr 1938 musste Treptow die Gebiete Oberschönweide und Wuhlheide an den Bezirk Köpenick abtreten, erhielt dafür aber im Gegenzug den Ortsteil Bohnsdorf. Im Jahr 1945 kam der Ortsteil Baumschulenweg und 1997 der Ortsteil Plänterwald hinzu. Nach dem 2. Weltkrieg oblag die Verwaltungsverfügung der sowjetischen Besatzungszone und Treptow gehörte daher bis 1990 zum ehemaligen Ost-Berlin. Zu seinen westlichen Nachbarbezirken Kreuzberg und Neukölln verlief in diesem Abschnitt die Berliner Mauer.

Da der ehemalige Bezirk Treptow über keine „lange“ Geschichte verfügt, lohnt sich mehr der Blick zu einem seiner ehemaligen Ortsteile, einem Namensgeber; dem Ortsteil Alt-Treptow. In ihm wurden einige bedeutende alte archäologische Entdeckungen gemacht. So wurden in diesem Gebiet einige Spuren von Jägern und Sammlern aus der Mittelsteinzeit entdeckt. Eine erste dauerhafte Besiedelung erfolgte im 6. oder 7. Jahrhundert durch Slawen, die vermutlich auch die Namensgeber des Ortsteils sind. In der slawischen Sprache bedeutet „drewo“ so viel wie Laubholz und „treptau“ Wasser. Beide Bezeichnungen sind eigentlich eine treffende Beschreibung für den ehemaligen Bezirk Treptow.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Im ehemaligen Bezirk Treptow versuchte man schon in DDR-Zeit den Ruf, als alleiniges Industriegebiet zu kaschieren. So ist es nicht verwunderlich, dass auch zu damaliger Zeit der Freizeitfaktor großgeschrieben wurde. So befand sich im Plänterwald lange der einzige Vergnügungspark der DDR, der sogenannte Spreepark. Er wurde 1968 eröffnet und schaffte seinen Bestand über die Wiedervereinigung bis in das Jahr 2001 zu erhalten. Der Park mag leider nicht mehr aktiv sein; der ehemalige Bezirk Treptow dafür in seinen immer noch bestehenden Ortsteilen umso mehr. In dem ehemaligen Gebiet Treptows reiht sich nämlich Diskothek neben alt würdiger Kultur, Bar neben uriger Kneipe und Museum (z.B. das Archenhold Observatory, das selbst von Albert Einstein besucht wurde), neben idyllischer Landschaft. Einer der bekanntesten Orte ist der Treptower Park, in dem das sowjetische Ehrendenkmal steht. Gleich daneben existiert der Treptower Hafen, der neben originalen Berliner Fischbrötchen, ein wichtiger Anlaufpunkt für die Tourismusschifffahrt darstellt. Diese Vielfalt Treptows macht diesen Abschnitt Berlins so liebenswert und ist Bezugspunkt unterschiedlicher Menschen verschiedener Altersklassen. Nachfolgend 3 Orte, die den ehemaligen Bezirk auch heute noch populär machen.

Das Badeschiff ist auf jeden Fall einer dieser Orte. Aus einem ehemaligen Schiffsteil wurde hier ein Schwimmbecken kreiert, welches in der Spree liegt. Das in einem Wettbewerb entworfene Bad knüpft dabei an die lange Tradition der Flussschwimmbäder an. Das besondere Feeling, sowie die Atmosphäre machen dieses „Schwimmbad“ zu einem einzigartigen Erlebnis. Es ist „normal“ besuchbar oder für Events buchbar. Zu dem Badeschiff gehört eine Plattform, die nicht nur mit einigen Liegestühlen angereichert ist, sondern auch eine Strandbar beherbergt.

Unweit des Badeschiffs stehen zwei der begehrtesten Fotomotive Berlins. Gemeint ist der Molecule Man und die sich an ihn anschließenden Treptowers. Der Molecule Man wurde im Mai 1999 vom amerikanischen Bildhauer Jonathan Borofsky geschaffen. Die 3 in der Spree stehenden gelochten Aluminiumplatten des 45 Tonnen schweren Kunstwerkes sollen aufeinander treffende Menschen darstellen. Die 30 Meter hohen Kolosse haben für Berlin eine besondere Bedeutung. An der Stelle, an der sie aufgestellt wurden, trafen nicht nur die einstigen selbstständigen Bezirke, Treptow, Friedrichshain und Kreuzberg zusammen, sondern stellt auch eine Zusammenkunft der ehemalig getrennten Teile Ost- und West-Berlins dar. Im Hintergrund des Molecule Man stehen die Treptowers. Der Komplex besteht aus 4 Gebäuden und integriert Gebäude der ehemaligen Elektro-Apparate-Werke. Den Hauptteil bildet der eigentliche Tower mit seinen 125 Metern Höhe, der weit über die Grenzen Berlins sichtbar ist.

Die Gartenstadt Falkenberg ist eine Wohnsiedlung im Ortsteil Bohnsdorf der besonderen Art. Der auch als Tuschkastensiedlung bezeichnete Ortsfleck macht seinem Spitznamen alle Ehre. Dieses vom Architekten Bruno Taut ausgearbeitete Objekt sollte die Besonderheit haben, eine in Hanglage gelegene Fläche, mit Reihenhäusern im englischen Stil zu bebauen. Wobei jedes Haus eine andere Farbgestaltung aufweisen sollte und einen großen Bezug zum Natürlichen haben musste. Der Erfolg gibt ihm recht. Die Gartenstadt zeigt sich in den buntesten Farben und ist dabei üppig bepflanzt. Sie weist dabei eine weitere Eigenart auf; der Hang zur Asymmetrie. So stehen Bäume nicht mittig auf dem Platz, sondern sind in die jeweiligen Ecken gerückt. Auch stehen die Häuser nicht immer in einer Linie, sondern sind mitunter nach vorne oder hinten gerückt.

Zum Schluss muss man noch mal auf den Treptower Park zu sprechen kommen. Nicht nur, weil er dem Namen nach an den ehemaligen Bezirk erinnert, sondern weil er stellvertretend für die Vielfalt dieses Gebietes steht. Während die einen das Sonnenbad oder den gemütlichen Spaziergang im Park genießen und dabei die ausgestellten Kunstwerke bekannter Künstler bestaunen, kommen andere beim Picknick auf ihre Kosten. Wer lieber in einer Gastronomie speisen möchte, aber nicht auf das rustikale verzichten will, der kehrt in den Zenner ein. Der Biergarten ist direkt an der Spree gelegen und bietet als Ausflugsziel mit seinen knapp 1500 Sitzplätzen einen der größten Biergärten Berlins. Nicht direkt im Treptower Park, aber ihm angeschlossen befindet sich die Insel der Jugend, deren Zugang über die Abteibrücke, die älteste Stahlverbundbrücke Deutschlands führt. Die Insel hieß früher Abteiinsel und befindet sich in der Spree, zwischen Treptower Park und Plänterwald. Ehemals als Mädcheninternat genutzt, befindet sich heute ein Jugendclub und ein Restaurant auf der Insel. Der Jugendclub bietet regelmäßig stattfindende Aktivitäten an. Schließlich laden Schiffs- und Bootsverleihe im Treptower Hafen sowie der Halbinsel Stralau ein, die Hauptstadt einmal aus einer anderen Perspektive, vom Wasser aus, zu genießen.

Abteibrücke, Alt-Treptow, Am Flutgraben, Am Treptower Park, An den Treptowers, Beermannstraße, Bouchéstraße, Bulgarische Straße, Eichenstraße, Elsenstraße, Fanny-Zobel-Straße, Grabowstraße, Harzer Straße, Heidelberger Straße, Insel der Jugend, Isingstraße, Jordanstraße, Karl-Kunger-Straße, Kiefholzbrücke, Kiefholzstraße, Krüllsstraße, Lexisstraße, Lohmühlenstraße, Martin-Hoffmann-Straße, Matthesstraße, Mengerzeile, Onckenstraße, Parkweg, Platz am Spreetunnel, Plesser Straße, Puschkinallee, Schlesischer Busch, Schmollerplatz, Schmollerstraße, Treptower Park, Treptower Straße, Uferpromenade, Wildenbruchstraße