Haben Sie jemals von Türschlössern mit einem Fingerabdruck-Sensor gehört? Den eigentlich kennt man die kleinen Sensoren lediglich vom Smartphone. Was ganz neues war es, als Apple nun auch die Fingerabdruck-Sensoren in den Laptops und Tablets verbaut hat. Haben Sie das Gleiche gedacht? Dann sind Sie ebenfalls nicht mehr auf dem neuesten Stand der Dinge.
Die elektrischen Türöffner gelten als modern und innovativ. Mit nur einem Druck öffnet er Ihnen die Haustüre, ohne Schlüssel oder zusätzliche Fernbedingungen. Doch wie sicher sind sie wirklich?
Wie funktioniert der Fingerprint-Türöffner?
Finger drauf und rein, ist das alles was der Fingerprint-Türöffner kann? Kurz gesagt: Nein, so einfach öffnet er die Haustüre dann doch nicht. Zumindest nicht für jeden.
Bei der Installation registriert der Besitzer und alle Haushaltsmitglieder ihren individuellen Fingerabdruck in dem Gerät. Dadurch öffnet er nur Ihnen und Ihrer Familie die Tür.
Aber was, wenn der Einbrecher an Ihre Fingerabdrücke kommt, zum Beispiel mit Wachs oder einem Tesafilmstreifen?
Keine Sorge, für diesen Fall haben die Entwickler vorgesorgt. Der Scanner nutzt etwas, das sich „Lebenderkennung“ nennt. Das bedeutet, dass er verschiedene Funktionen messen kann, um sicherzustellen, dass es sich auch wirklich um einen Finger handelt.
- Puls
- Blutzirkulation
- Wärmebild
- Struktur der Haut
Doch Fingerprint-Sensor ist nicht gleich Fingerprint-Sensor. Dabei gibt es verschiedene Modelle und Möglichkeiten:
- Fingerprint-Öffner mit Motorschloss
Diese Variante gilt als überaus sicher. Das elektrische Türschloss verriegelt die Tür nach dem Schließen automatisch und das ganz ohne Schlüssel. Für das Öffnen ist der ganz normale Vorgang vorgesehen: Den registrierten Finger auf den Sensor legen und die Tür öffnet sich über das Motorschloss.
Was man dazu braucht? Es reicht der Fingerdruckscanner und einen sogenannten Controller, also die Steuereinheit. Diese ist im Hausinneren verbaut.
- Türöffnerscanner mit Funkzylinder
Anders als bei dem Öffner mit Motorschloss ist hier der Controller, die Steuereinheit, im Fingerprintscanner selbst integriert. Diese Variante lässt sich um einiges leichter nachrüsten, birgt jedoch auch einige Nachteile in sich:
Die Gefahr der Manipulation: Da der Controller theoretisch von jedem zugänglich ist, kann dieser um einiges leichter manipuliert werden.
Zudem fällt die Tür nach dem Schließen zwar ins Schloss, sie muss aber dennoch mit einem handelsüblichen Schlüssel verriegelt werden.
Was passiert bei einem Stromausfall?
Sie haben Angst, dass sich die Tür bei einem Stromausfall nun automatisch öffnet? Keine Sorge, hier passiert ihnen nichts. Das einzige was daran störend ist, ist, dass Sie die Tür nun manuell über einen Schlüssel öffnen müssen.
Nun die wichtigste Frage: Wie sicher sind die Fingerabdruck-Türöffner?
Diese Frage ist die mit Abstand wichtigste, zu guter Recht. Niemand möchte es einem Einbrecher möglichst leicht machen und ihm im wahrsten Sinne des Wortes die Tür öffnen.
Wie bereits erwähnt registriert der Fingerprint-Sensor jeden Fingerabdruck, der nicht echt oder nicht registriert ist und lässt dementsprechend die Personen erst gar nicht ins Haus.
Dabei registriert er im ersten Schritt die obere Hautschicht und die Lebenszeichen, die zu einem echten Finger gehören.
Anschließend gleicht er die Daten mit der Datenbank und den darin registrierten Fingerabdrücken, also den zugangsberechtigten Personen, ab.
Als Ergebnis gewährt er nur den Personen Zutritt, die mit der Datenbank übereinstimmen und bei denen das Gerät die verschiedenen Körperfunktionen registriert hat.
Weitere Hinweise
Trotz der großen Sicherheit, die das elektronische Türschloss Ihnen bietet, nützt diese alles nichts, wenn die Haustür selbst keine hohen Sicherheitsstandards besitzt. Räumen Sie deshalb alle Sicherheitsmängel aus dem Weg und erhöhen Sie die Sicherheitsstandards, damit Sie den Nutzen des Schlosses auch voll auskosten können.
Fazit
Der Fingerprint-Sensor, den man sonst nur aus dem Smartphone oder maximal aus dem Laptop kennt, den gibt es jetzt auch für Haustüren. Doch unsichere Gemüter fragen sich schnell, welche Sicherheit das Fingerprint-Türschloss überhaupt bietet.
Kurz und knapp zusammengefasst bietet das elektronische Türschloss heutzutage eine Menge Sicherheit und Vorteile. Weder kann der Schlüssel gestohlen werden noch kann man ein elektronisches Signal stören oder manipulieren.
Der Fingerprint-Sensor arbeitet stattdessen wirklich nur mit dem registrierten Fingerabdruck und verschließt die Türe mithilfe einem Motorschloss, sobald sie ins Schloss fällt.
Manipulation mit Wachs? Ist hier ausgeschlossen, da der Sensor eine Lebenderkennung beinhaltet, die misst, ob es sich um einen echten lebenden Finger handelt.
Auch die Witterung, also Regen, Schnee oder ähnliches können den moderneren Modelle nichts mehr anhaben, der einzige Nachteil geht hier von einem Stromausfall aus.Hier liegt der Nachteil womöglich darin, dass man sicherheitshalber dann doch einen Schlüssel bei Freunden oder Familienmitgliedern deponieren sollte, falls einmal der Strom ausfällt.